Schwalbennest
Wohngruppe Schwalbennest
Pastor-Witt-Straße 6f
Tel. 0 46 03 / 94 00 - 27Schwalbennest@elisabethheim.de
Gruppenleiter:
Ralf Bartsch, Erzieher
Erstbezug: 1969
Platzzahl: 10 Jungen und Mädchen
Verselbständigungswohnung im Haus
Zusätzlich Verselbständigungsappartements im Haus Biberbau
Alter der Kinder u. Jugendlichen: 6 – 18 Jahre
Auf der rechten Seite der Zufahrt zum historischen Haupthaus steht das Haus „Schwalbennest“. Die Wohngruppe bewohnt mit durchschnittlich zehn Jungen und Mädchen das Haus, die von vier Pädagogen und einer Mitarbeiterin im Freiwilligen Jahr betreut werden. Die Kinder haben in der Regel viele negative Erfahrungen machen müssen. Misserfolge in der Schule, Entwicklungsdefizite, Probleme in den Elternhäusern oder Suchterkrankungen innerhalb der Familie sind nur einige der Schwierigkeiten vor Aufnahme in das Haus „Schwalbennest“. Nach dem Betreten des Hauses kommen die Besucher im Erdgeschoss in eine große Wohnküche. „Bei der wohnlichen Gestaltung des Hauses haben wir tatkräftig mit Hand angelegt“, erzählen die Erzieher, Kinder und Jugendlichen.
Der Gruppenleiter beschreibt die Aufgabe der Wohngruppe: „Ziel unserer Arbeit ist die Rückkehr der jungen Menschen in die Herkunftsfamilie oder sie auf ein eigenständiges Wohnen außerhalb der Wohngruppe vorzubereiten. Die Verweildauer der bei uns lebenden Jugendlichen hat sich durch diesen Auftrag deutlich verkürzt.“ Um diesen Auftrag der Jugendämter umzusetzen, ist die Zusammenarbeit mit den Eltern, Schulen, Therapeuten und besonders den Jugendämtern immer bedeutungsvoller geworden. Im Dachgeschoss des Hauses befindet sich für die Verselbständigung eine großzügige Trainingswohnung. Hier können ältere Jugendliche ein eigenständiges Wohnen außerhalb der Einrichtung einüben. In dem geschützten Bereich werden nicht nur Ordnung und Sauberkeit eingeübt, sondern auch Selbstverpflegung mit einem eigenen Budget. Die persönlichen Verpflichtungen und eine Tagesstruktur beizubehalten, ist für viele Jugendliche nicht leicht und Bestandteil des Wohntrainings.
Die Kinder und Jugendlichen beschreiben gerne, was ihnen am besten gefällt: „Im Sommer geht es zum Zeltlager nach Plön, zum Jahreswechsel oder in den Osterferien in den Harz.“ Was für die Kinder nach „viel Ferien“ aussieht, ist für die fünf Mitarbeiter Teil des Konzepts und viel Arbeit. Die Fahrten dienen Gruppenerfahrungen in der Natur, um die Persönlichkeit und sozialen Kompetenzen zu entwickeln. Natursportarten bieten hierbei vielfältige Erlebnisse. Die Mitarbeiter der Wohngruppe verstehen diese Fahrten als Bestandteil ihres ganzheitlichen Erziehungs- und Bildungskonzeptes und die Kinder zehren noch Jahre von ihren Erlebnissen in den Bergen und an der See.
Es ist die Herausforderung für das Team des Hauses „Schwalbennest“, sich den Anforderungen der modernen Heimerziehung zu stellen: Einerseits ein gemütliches Heim zu bieten und andererseits, je nach Alter der Kinder und Jugendlichen, eine zügige Rückführung oder Verselbständigung umzusetzen. Der Name ihres Hauses ist hierfür Programm. In der Natur dienen die kunstvollen Nester den Schwalben zur Aufzucht ihrer Jungen. Sie müssen gestärkt werden für den Zug in ferne Länder.